„Keine Absicht - nur Tourette", schickt Christian Hempel eilig voraus, wenn er sich unter Leuten bewegt. Seine Schimpftiraden und seine motorischen Ausbrüche sind nicht steuerbar. Sie sind Reaktionen auf die Welt, in der er sich bewegt, und fordern diese heraus.

Im August 2022 recherchierte die Berliner Costa Compagnie in der Ostukraine. In Kharkiv sowie am nahen Frontverlauf interviewten sie vier Frauen, die sich freiwillig zum bewaffneten Kampf gegen den russischen Angriff und das damit hereinbrechende autokratische System meldeten. Die Auseinandersetzung mit dem Material stellt die Frage: Was würden wir tun?

Marianne Hoppe liebäugelte mit der KPD der Weimarer Republik. Sie saß mit Göring, Goebbels und Hitler im Kino und bleibt nach 1945 Aushängeschild staatstragender Kunst. Wie erklärt sie sich das? Und uns? Eleganz aus Reflex erkundet irritierende Rechtfertigungspfade entlang von Gefühlswelten und deutscher Befindlichkeit.

Die Performance sucht nach neuen Arten der Verständigung und ist eine Einladung, miteinander ins Bett zu gehen, verletzlich zu sein und die Common Senses zu erkunden, die unser Begehren bestimmen. Glossy Pain lenkt die Aufmerksamkeit auf Lügen, Legenden und Narrative, die unser Sexualleben prägen.

Soll mir mein Roboter ähnlich sein? Im Spiel mit Science, Fiction und einem Companionship-Bot erkunden Post Theater und der taiwanesische Performer Po Fu Wu das Wesen unserer neuen Gefährten in einer nicht allzu entfernten Zukunft.

Was verraten die Dinge, die wir im Laufe unseres Lebens ansammeln, über unsere Herkunft, unser Denken, die Zeit, aus der sie stammen? Frank, weißer mittelalter westlicher Akademiker, ordnet seine Lieblingsdinge, Erbstücke und Schrankleichen vor dem Hintergrund des Zeitgeists mit Hilfe des Publikums neu ein.

tutti d*amore ist mit einer KI ins Zwiegespräch gegangen und hat gefragt, ob sie den Wunsch hegt Mensch zu sein. Entstanden ist die Figur VERONIKA, die als Protagonistin einer Miniatur-Oper Sinn und Unsinn von COMMON SENSES befragt und damit auch das, was sie von uns Menschen unterscheidet.

Den Impuls für dieses Live-Solo in einer Audio-Installation gab die reale Flucht der jungen kubanischen Frau Sandra de los Santos, die sich via DHL als Schiffsschraube in einer Holzkiste von Havanna nach Miami verfrachten ließ. Wie schreibt sich die Geschichte im Moment des Ankommens weiter?

„Er kann mit wenigen Sätzen Gedankengebäude zum Einsturz bringen, die unseren Alltag tragen“, schreibt DIE ZEIT über den Philosophen Byung-Chul Han. Anlässlich der Eröffnung des 7. Monologfestivals reflektiert er im TD über die Idee eines Common Sense. Mit seinem Eröffnungs-Impuls zelebrieren wir den „Einsturz“, um auf der entstandenen Brachfläche neue Gedankenwelten, Thesen und Geschichten zu errichten.

Wie klingt der Gemeinsinn und wer hält ihn zukünftig in Besitz? Radio-Moderator und DJ Godton Flash sendet die Antworten in Form von Songs live aus der Zukunft. Die Übertragung vom Quadranten C-Alpha-Communis ins Raum-Zeit-Kontinuum des TD Berlin findet einmalig unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen und erstmals vor Zeugen statt.

Die AfD sitzt nicht nur in Parlamenten, sondern steht auch besorgt im Wald. Während die aktivistische Ökologiebewegung im deutschsprachigen Raum gegenwärtig weitgehend progressiv ausgerichtet ist, reagiert die politische Rechte mit Aktionen und Angriffen und versucht, das Thema für sich zu okkupieren.

An den Rändern des Monologs entsteht Dialog und Tanz. In diesem Sinne laden wir Besucher*innen und Künstler*innen ein, beim gemeinsamen Verweilen, Essen und Schwofen ins Gespräch zu kommen. Die Bühnensituation wird in einen sozialen Resonanzraum hinein verlängert: Eine schwebende Licht-Raum-Installation mit Bar, Musik, DJs, Specials und leckerer Diskursküche entsteht extra für das Festival.